Medienscouts auch 2022 mit Auszeichnung

Foto: St-Bernhard-Gymnasium

Medienscouts in Willich: Helfer in der digitalen Welt am St.-Bernhard-Gymnasium

Die Medienscouts am St.-Bernhard-Gymnasium in Willich wurden erneut vom Land NRW zertifiziert. Foto: St. Bernhard

Schiefbahn. Das St.-Bernhard-Gymnasium glänzt mit seinem Medienscout-Angebot. 20 dieser Scouts machen ihre Mitschüler fit für die Cloud und den Distanzunterricht. Das Schiefbahner Gymnasium hat dafür erneut eine Auszeichnung erhalten.

„Medienscouts-Schule 2021/22“ heißt es auf der grünen Urkunde, die jetzt im St.-Bernhard-Gymnasium hängt. Zum wiederholten Mal hat sich das Schiefbahner Gymnasium für die Auszeichnung der Landesanstalt für Medien NRW rezertifiziert. Seit nunmehr sechs Jahren gibt es die Medienscouts an der Schule. Das Interesse der Schüler, in diesem Bereich zu arbeiten, ist groß. Derzeit kümmern sich 20 Siebt- und Achtklässler um das Thema Medieninformation. Ihr Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler in den Stufen fünf und sechs für den Umgang mit modernen Medien fit zu machen. Außerdem wollen sie auf die Gefahren aufmerksam machen, die gerade die sozialen Medien mit sich bringen.

Das Angebot ist im Bereich des sozialen Lernens am St.-Bernhard-Gymnasium integriert. In diesem Rahmen können sich die Schülerinnen und Schüler ab Stufe sieben für die Weiterbildung zum Medienscout entscheiden. Miriam Bolsen und Christopher Krieger sind die beiden Beratungslehrer im Bereich Medien, die das Angebot fachlich betreuen. „Selbst der Lockdown konnte unsere Medienscouts nicht ausbremsen“, sagt Bolsen. Die Medienscouts initiierten im zweiten Lockdown eine große Online-Umfrage zum Thema Homeschooling am St.-Bernhard-Gymnasium. Sie wollten wissen, wie der Distanzunterricht läuft und wo mögliche Verbesserungsmöglichkeiten geschaffen werden könnten. „Wir hatten einen Rücklauf von zwei Drittel aller Befragten. Das ist ein phänomenales Ergebnis. Aus der Auswertung konnten wir wertvolle Hinweise ziehen, die wir für die Zukunft eingebaut haben“, sagt Schulleiter Andreas Pässler.

INFO

Medienscouts agieren auf Augenhöhe

Die Landesanstalt für Medien NRW bildete Schüler zu Medienscouts und Lehrer als Beratungslehrer für Medien aus. Über ein halbes Jahr lang wurden ganztätige Workshops aus den Bereichen „Internet und Sicherheit“, „Social Communities“, „Beratungskompetenz-Ausbildung“, „Smartphones und Handys“ sowie „Computerspiele“ angeboten. Ziel war es, die Schüler so auszubilden, dass sie auf Augenhöhe agieren.

Dazu gehört unter anderem, dass die Schüler die Teams-Sitzungen sehr begrüßten und wünschten, diese im Distanzunterricht verstärkt einzugliedern. Außerdem kam der mehrfache Hinweis, dass die Menge der Aufgaben, die im Distanzunterricht gegeben wurden, hoch war. „Es kann wirklich sein, dass wir anfänglich über das Ziel hinausgeschossen sind. Wir haben das bereits evaluiert“, sagt Pässler. Alles in allem hätte die Befragung durch die Medienscouts wertvolle Hinweise gegeben, die einen Distanzunterricht – wenn er denn wieder nötig werden sollte – optimieren kann, so der Schulleiter.

Die Medienscouts spielen auch eine wichtige Rolle bei der schuleigenen Cloud, die vor sechs Jahren installiert wurde. Lehrer und Lehrerinnen können dort Aufgaben mit genauen Abgabedaten hinterlegen, die von den Schülern heruntergeladen werden. Zudem können Schüler über die Cloud zeitgleich an einem Projekt arbeiten. „Das ist eine gute Vorbereitung für das Berufsleben, wo diese moderne Kommunikation eine große Rolle spielt“, sagt Pässler.

Die Cloud hilft dem Gymnasium, papierlos zu arbeiten, da über sie Informationen der unterschiedlichsten Art gegeben werden können. Zu den Aufgaben der Medienscouts gehört es, den jüngeren Schülern die Einführung ins Thema Cloud zu erleichtern, damit jeder Schüler problemlos mit dem virtuellen Datenraum umgehen kann. Dass die Schüler als Medienscouts in die Rolle eines Lehrenden schlüpfen, sei generell das Besondere. Daran würden sie wachsen, betont der Schulleiter. Aber nicht nur die Information über das Arbeiten mit der Cloud ist wichtig. Die Medienscouts sprechen auch über die Nutzung und die Gefahren von Internet und sozialen Netzwerken. Sie greifen Themen wie Cybermobbing und -grooming auf, stellen Lösungsstrategien für Betroffene vor und berichten, welche Konsequenzen den Täter drohen. „Da von Schülern zu Schülern auf Augenhöhe gearbeitet wird, ist es ein sehr niedrigschwelliges Angebot. Die Medienscouts zeigen natürlich auch auf, wo Schüler bei Problemen entsprechende Hilfe und Beratung bekommen, wenn es sich wirklich um schwerwiegende Dinge handelt, die den Rahmen der Scouts sprengen“, sagt Bolsen.

Dazu kommt der Handyführerschein. Die Medienscouts informieren zu Fragen der Sicherung des Handys, des Schutzes vor fremden Zugriffen und der Datensicherung grundsätzlich. „Ich finde es interessant mit den Medien zu arbeiten. Ich selbst lerne viel und kann dieses Wissen auch noch weitergeben. Das ist einfach wichtig. Im Internet kann immer irgendetwas passieren. Man muss wissen, wie man dann agieren sollte“, sagt die zwölfjährige Melanie, die zum Team der Medienscouts am St.-Bernhard-Gymnasium gehört. Allen Medienscouts liegt es am Herzen, aufzuklären und deutlich zu machen, dass, egal was passiert, es wichtig und richtig ist, sich Hilfe zu holen.

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